Praxis für Ergotherapie & Handtherapie Tanja Lederer

Geriatrie in der Ergotherapie

Die Geriatrie (Altersheilkunde) ist die Lehre von den Krankheiten des alternden Menschen und beschäftigt sich vor allem mit den Fachbereichen Innere Medizin, Neurologie, Orthopädie und Psychiatrie.
Als Behandlungsform hat die Geriatrie in der Ergotherapie eine sehr große Bedeutung.
Häufig liegen bei den zu behandelnden Menschen Mehrfacherkrankungen vor. In den meisten Fällen handelt es sich um neurologische Erkrankungen, dementielle Erkrankungen als auch degenerative und/oder rheumatische Erkamgungen des Muskel- und Skelettsystems.
Die Maßnahmen der Geriatrie in der Ergotherapie werden aber nicht nur durch diese Mehrfacherkrankungen, sondern auch durch akute und chronische Krankheitsbilder und desweiteren auch durch äußere Einflüsse wie beispielsweise die Wohnsituation oder Veränderungen im sozialen Umfeld bestimmt.

Ältere Menschen befinden sich durch altersbedingte körperliche Einschränkungen in ihren Funktionen häufig in einem sehr labilen gesundheitlichen Gleichgewicht. Jede weitere Erkrankung stellt für Sie in vielen Fällen nochmals eine gewaltige körperliche, geistige sowie soziale Bürde dar. Ergotherapeuten sind sich dieser Situation bewusst und haben sich auf diese Besonderheiten eingestellt.

Wer wird ergotherapeutisch behandelt?

Eine ergotherapeutische Behandlung ist sinnvoll für Seniorinnen und Senioren mit:

• Demenz, Alzheimer-Krankheit
• Gedächtnis- und Orientierungsstörungen
• Beeinträchtigungen der psychomotorischen Funktionen
• Rheuma
• Schlaganfall
• Multiple Sklerose
• degenerativen Erkrankungen des Muskel- und Skelettsystems(z. B. Arthrose)
• Einschränkungen der Sinnesorgane
• Depressionen

Die Behandlungsangebote der Geriatrie in der Ergotherapie:

• Sensomotorisch-perzeptive Behandlung
• Neuropsychologische Trainingsmaßnahmen wie z. B. Gedächtnistraining, Übungen zur Handlungsplanung, Wahrnehmungs- und Orientierungstraining oder auch Konzentrationsübungen
• Motorisch-funktionelle Behandlung in Anlehnung an das Bobath-Konzept
• Alltagsrelevantes Training (z. B. Ankleiden und Ausziehen, Körperpflege, Essen und Trinken, Führung eines Haushaltes)
• Anpassung ans häusliche Umfeld
• Beratung des Patienten bzw. der Patientin und deren Angehörigen

Die Ziele der Geriatrie in der Ergotherapie:

Auch im Alter soll eine möglichst hohe Selbständigkeit erhalten bleiben. Deshalb werden die vorhandenen Fähigkeiten trainiert und gefördert. Außerdem werden die durch verschiedene Erkrankungen verloren gegangenen Fähigkeiten und Funktionen nach Möglichkeit wieder aufgebaut und gestärkt.

• Förderung der motorisch-funktionellen Fähigkeiten
• Erhaltung von Grundmobilität und Geschicklichkeit
• Aktivierung und Förderung geistig kognitiver und neuropsychologischer Fähigkeiten
• Erhalt von Wahrnehmung und Orientierung
• Selbsthilfetraining in den Bereichen Essen und Trinken, Körperpflege und Bekleidung, Fortbewegung und Kommunikation, um größtmögliche Selbstständigkeit beizubehalten
• Wohnraumanpassung
• Beratung zur Hilfsmittelversorgung
• Erhalt der Kontaktfähigkeit und Kommunikation
• Psychische Stabilisierung sowie Hilfestellung bei der Verarbeitung der veränderten Lebensumstände